ChatGPT ist derzeit in aller Munde. Auch im medizinischen Umfeld experimentieren immer mehr Menschen mit künstlicher Intelligenz. Doch insbesondere mit Hinblick auf den Datenschutz gibt es bestimmte Risiken. Wir geben Ihnen ein paar Tipps an die Hand, worauf Sie beim Umgang mit ChatGPT achten sollten.
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Nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind Gesundheitsdaten als „besondere Kategorien personenbezogener Daten“ klassifiziert. Gemäß Art. 9 DSGVO erfordern diese Daten einen zusätzlichen Schutz, da sie tiefgreifende Informationen über eine Person preisgeben. Jede Unachtsamkeit im Umgang mit solchen sensiblen Daten kann das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient gefährden und zu signifikanten rechtlichen Konsequenzen führen. Medizinische Fachkräfte müssen daher die Risiken digitaler Werkzeuge im Zusammenhang mit dem Datenschutz genau verstehen und im Umgang mit Patientendaten besondere Sorgfalt anwenden. Das Risiko liegt darin, dass nicht immer transparent ist, wie Daten verarbeitet, gespeichert oder potenziell referenziert werden. Wenn es um Patientendaten geht, sind diese Bedenken besonders gravierend. Mit diesen Tipps können sie Haftungsrisiken vermeiden:
1. Vermeidung der Eingabe patientenspezifischer Daten
Ärzte sollten darauf achten, niemals identifizierbare Informationen wie Name, Adresse oder Geburtsdatum eines Patienten in ChatGPT einzugeben.
Beispiel: Dr. Müller möchte wissen, wie man eine bestimmte medizinische Prozedur durchführt. Während er eine Frage an ChatGPT stellt, sollte er vermeiden zu schreiben: „Wie führe ich eine Prozedur für meinen Patienten Max Mustermann durch?“
2. Keine detaillierten klinischen Informationen
Selbst wenn kein Name erwähnt wird, könnten detaillierte klinische Informationen in Kombination mit anderen Daten zur Identifikation einer Person führen. Beispiel: Dr. Weber möchte die Symptome eines seltenen Krankheitsbildes nachschlagen. Sie sollte vermeiden zu schreiben: „Ich habe einen 35-jährigen Patienten aus Berlin, der letzte Woche in Südamerika war und nun diese spezifischen Symptome zeigt.“
3. Verwendung von ChatGPT für allgemeine medizinische Informationen
Es ist sicherer, das Tool für allgemeine Anfragen zu verwenden, die nicht direkt mit individuellen Patientendaten verknüpft sind. Beispiel: Anstatt eine spezifische Patientenmedikation zu nennen, könnte Dr. Fischer fragen: „Welche Nebenwirkungen hat Medikament X?“
4. Datenschutz-Training für medizinisches Personal
Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter in einer Arztpraxis oder Klinik über die Risiken und Datenschutzpraktiken im Zusammenhang mit KI-Tools wie ChatGPT informiert sind. Dieses Training kann ein Datenschutzbeauftragter in der Arztpraxis übernehmen. Beispiel: Dr. Schmidt organisiert ein monatliches Training für ihr Team, in dem sie die Do’s und Don’ts beim Umgang mit technologischen Tools, einschließlich ChatGPT, bespricht.
5. Bewusstsein für Haftungsrisiken
Die unangemessene Offenlegung von Patienteninformationen kann zu rechtlichen Konsequenzen führen. Beispiel: Dr. Bauer teilt versehentlich spezifische Informationen über einen Patienten mit ChatGPT. Wenn diese Information durchgesickert und der Patient davon erfährt, könnte er rechtliche Schritte gegen Dr. Bauer einleiten.